Am Lichtmesstag, dem 02. Februar 1927 wurde Friedhelm Mann in Ergste geboren, wo er aufwuchs und seine Schulzeit verbrachte. Viele Geschichten aus dem alten Ergste erzählte ihm seine Großmutter, die in ihm die Liebe zur Heimat, zur Geschichte und zur Natur weckte. Auch sein Onkel, der Pädagoge und Heimatforscher Gustav Rosendahl führte ihn weiter auf diesem Weg.
An der staatlichen Fachschule für Metallindustrie in Iserlohn machte er eine Ausbildung zum Stahl- und Flachstichgraveur. Hier wurde auch schon früh seine künstlerische Begabung gefördert.
Wie so viele seiner Altersgenossen zog man Friedhelm Mann noch kurz vor Ende des Krieges ein, er wurde verwundet und kam in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg machte er sich als Graveur und Werkzeugmacher selbständig. 1950 heiratete er seine Frau Ruth, die 1990 nach langer schwerer Krankheit starb. Zwei Kinder wurden geboren.
In seiner Freizeit war Friedhelm Mann ein aktiver Turner, der 20 Jahre lang Tambour-Major des Spielmannszuges seines Turnvereins war, dem er 60 Jahre angehörte. Außerdem war er ein begeisterter Segelflieger. Neben diesen Aktivitäten erwarb Friedhelm Mann ein umfangreiches Wissen in Erdgeschichte und heimischer Archäologie und trug in seinem Haus eine umfangreiche Sammlung zusammen, in der sich auch Unterlagen zur Heimatgeschichte befinden. Vieles davon hat er in seinem Buch: "Ergste ein Dorf am Rande des Lürwaldes" wiedergegeben.
30 Jahre arbeitete er im Vorstand, 23 Jahre davon als 1. Vorsitzender des Heimatvereins Ergste – seines Vereins. Seit 1976 findet auf seine Initiative hin Jahr für Jahr die Ausstellung der Ergster Freizeitkünstler statt. Es gab kein Thema über Ergste, zu dem Friedhelm Mann nicht etwas erzählen konnte. Wer erinnert sich nicht an die vielen Klönabende, die Schnadegänge und Diavorträge, die er gestaltete. Es waren lehrreiche, besinnliche, fröhliche uns auch lustige Stunden. Wir danken ihm für all diese Stunden. Unser Dank gilt auch seiner verstorbenen Frau Ruth und seiner Lebensgefährtin Elfriede Kramer, die ihm die Kraft gaben, all dies zu leisten.
Im Jahr 1996 wurde Friedhelm Mann für seine Verdienste um die Erforschung, Bewahrung und Präsentation der Geschichte unserer Heimatregion der Ehrenring der Stadt Schwerte verliehen.
Ein Dank hat ihn nicht mehr erreicht, 1999 beantragte der Heimatverein für ihn das Bundesverdienstkreuz, über dessen Verleihung bis heute noch nicht entschieden wurde.
Friedhelm Mann starb am 03. April 2000.
Wir vermissen ihn sehr und können nur versuchen, sein Vermächtnis zu erhalten, um die Arbeit in seinem Sinne fortzusetzen.
Auf Antrag des Heimatvereins Ergste e.V. wurde zum Gedenken an unseren Ehrenvorsitzenden und Heimatforscher Friedhelm Mann der "Semberg" vom Ehrenmahl bis zum Friedhof in Ergste, am 12 Juni 2001 in "Friedhelm-Mann-Weg" umbenannt. Auf Veranlassung des Heimatvereins wurde das Straßenschild mit dem Zusatz: "Ergster Heimatforscher 1927 bis 2000" versehen.